Die Kaltenleutgebener Bahn wurde 1883 als Nebenlinie der Südbahn von Wien Liesing nach Kaltenleutgeben in Niederösterreich gebaut. Im Jahr 1951 wurde der Personenverkehr eingestellt. Heute ist die Station Waldmühle der Endpunkt der Strecke. Dort wurde noch bis März 2010 eine Zementfabrik bedient (siehe auch Wikipedia)
Die Entstehung
Das österreichische „Localbahn-Gesetz“ von 1880 ermöglichte auch bislang nicht zum Zug gekommenen Unternehmen, in den damals gewinnbringenden Eisenbahnbau und -betrieb einzusteigen. Zuerst bemühte sich die Münchner Lokomotivfabrik Krauss&Comp. um die Konzession für die Kaltenleutgebener Bahn. Doch auch die k.k.priv. Südbahn bewarb sich 1882 für die Strecke, wahrscheinlich auch um Sorge vor einer Konkurrenz.
Die k.k.priv. Südbahn war schließlich erfolgreich und erhielt die Konzession. Im Gegensatz zur ursprünglichen Planung einer Schmalspurbahn mit 1000mm Spurweite wurde dann aber doch in Normalspur gebaut – wahrscheinlich auch mit dem Hintergedanken, diese Strecke so leichter im Bahnhof Liesing an die Südbahn anzuschließen.
Der Niedergang
Bis Ende der 1940er Jahre waren Bahn und Straßenbahn die wichtigsten Verkehrsmittel für den Personenverkehr in diesem Naherholungsgebiet nahe Wien. So wurde erwogen, die Bahn weiter über Sulz im Wienerwald nach Pressbaum weiterzuführen, wo sie auf die Westbahn treffen sollte. Diese Pläne wurden aber nicht umgesetzt.
1951 wurde der Personenverkehr eingestellt. Heute ist eine fahrt mit die Bahn nur noch bis zur Station Waldmühle – am östlichen Ende Kaltenleutgebens – im Rahmen von Sonderfahrten möglich.